REGULATOR

Im Bereich der Uhrentechnik wurde unter einem Regulator (lat., Regler) ursprünglich eine Präzisionspendeluhr verstanden, nach der ein Uhrmacher oder Regleur in einer Uhrenwerkstätte andere Uhren einstellte, also regulierte.

Die Konstruktion von Präzisionspendeluhren wurde möglich durch die 1715 von George Graham erfundene, ruhende Ankerhemmung, bei der keine störenden Rückführungen des Ankerrades durch die Pendelschwingungen stattfinden (Grahamhemmung). In weiterer Folge wurden Regulatoren häufig auch mit einem Kompensationspendel ausgestattet, um Gangabweichungen möglichst gering zu halten. Damit die Zeit besonders gut abgelesen werden konnte, waren die Zeiger dieser Uhren in vielen Fällen auf unterschiedlichen Achsen des Zifferblatts angeordnet (Regulatorzifferblatt). Nur der große Minutenzeiger saß im Zentrum, auf dem durch das Zifferblatt ragenden Minutenrohr. Der kleine, dezentral angeordnete, Stundenzeiger war samt zugehörigem Hilfszifferblatt zumeist unterhalb des Blattzentrums bei 6 positioniert. Analog dazu drehte der Sekundenzeiger seine Runden meist oberhalb der Zifferblattmitte bei 12. Präzisionspendeluhren, die auch über ein Regulatorzifferblatt verfügen, werden manchmal auch als „echte Regulatoren“ bezeichnet.

Regulatorzifferblatt einer Sternzeituhr (1909)

Uhren Köck Lexikon Bild Regulator© Wikimedia/Mattes (gemeinfrei)

Für wissenschaftliche Zwecke, beispielsweise in Laboratorien, wurden Regulatoren bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Aktuell werden in seltenen Fällen feine Armbanduhren mit einem Regulatorzifferblatt und entsprechendem Zeigerwerk ausgestattet.

Regulator-Armbanduhr von Thomas Ninchritz (Nürnberg)

Uhren Köck Lexikon Bild Regulator-02© Karam Atietalla

Zum Shop-THOMAS NINCHRITZ bzw. siehe auch unter GANGABWEICHUNG; GRAHAM, GEORGE; HEMMUNG, REGULIERSYSTEME, ZEIGERWERK bzw. ZIFFERBLATT

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