Um die gewohnt konzentrische Anordnung von Stunden- und Minuten- oder auch Sekundenzeiger zu ermöglichen, besitzen Armbanduhren im Allgemeinen ein eigenes Zeigerwerk. Dieses ist zum Richten der Uhr nur durch Reibungsschluss mit dem Räderwerk verbunden. Allein der Sekundenzeiger sitzt häufig direkt auf einer Welle des Räderwerks, die sich in einer Minute ein Mal dreht. Säße jeder Zeiger auf einer Welle des Räderwerks, was theoretisch möglich ist, wäre die konzentrische Zeigeranordnung nicht realisierbar und darüber hinaus müssten Stunden- und Minutenzeiger getrennt gestellt werden.
Funktion:
Auf der Minutenradwelle des Räderwerks ist das Minutenrohr (Viertelrohr) samt Trieb reibend aufgesteckt (Rutsch-, Reibe-, oder Friktionskupplung). Der Reibungsschluss ermöglicht das Stellen der Zeiger und sorgt trotzdem gleichzeitig für den Antrieb des Zeigerwerks. Das Minutenrohr, auf dem der Minutenzeiger steckt, steht mit seinem Trieb im Eingriff mit dem Wechselrad, dessen Trieb wiederum das Stundenrad dreht. Auf dem Stundenrad sitzt das Stundenrohr und trägt den Stundenzeiger. In der Regel ist das Übersetzungsverhältnis vom Minutenrohr zum Stundenrohr 12:1. Es gibt aber auch Uhren mit einem Übersetzungsverhältnis von 24:1. In solchen Fällen zeigt der Stundenzeiger dann alle 24 Stunden des Tages an.
Alpina-Manufakturkaliber AL760: Das halbverdeckte Wechselrad (gelb) samt Trieb und das zur Gänze sichtbare Stundenrad samt Stundenrohr (gelb) sind deutlich zu erkennen. Aus der durchbohrten Minutenradwelle ragt ein Ende der Sekundenwelle.
© Alpina Watch International S.A.
Zeigerstellung:
Wird die Krone gezogen, so verändert sich die Stellung des Winkelhebels, sodass über das Kupplungstrieb und die Zeigerstellräder das Wechselrad durch Drehung der Krone gedreht werden kann. So lassen sich die Zeiger in beide Richtungen verstellen. Wird gegen den Uhrzeigersinn gedreht, so bleibt zumeist die Uhr stehen, da das Werk gegen die Reibekupplung ankämpfen muss. Der Sekundenzeiger kann eigentlich nicht justiert werden. Manche Uhren verfügen jedoch über einen „Sekundenstopp“. Bei diesem legt sich eine kleine Feder an den Unruhreif und hält die Uhr an, sobald die Krone gezogen wird. So die Krone einer solchen Uhr in genau dem Augenblick gezogen wird, in dem der Sekundenzeiger bei der 12 steht, kann der Minutenzeiger dazu passend exakt eingestellt werden. Die Uhr wird dann durch Drücken der Krone wieder gestartet.