Die ungeheure Leistung, die eine mechanische Armbanduhr vollbringt, soll folgendes Beispiel veranschaulichen:
Die Unruh eines häufig verwendeten Werk-Typs schwingt mit 4 Hertz und vollführt 28.800 Halbschwingungen in einer Stunde. Die Halbschwingung reguliert mit ihrem Zeitintervall den genauen Gang der Uhr. Pro Jahr schwingt diese Unruh also 252.288.000 Mal hin und her und lässt ebenso oft das Räderwerk vorrücken.
Beträgt der mittlere tägliche Gang dieser Uhr zum Beispiel +15 Sekunden, dann arbeitet dieses Werk mit einem Genauigkeitsgrad von 99,982638889 Prozent. Die Fehlerquote pro Tag beträgt also lediglich 0,017361111 Prozent.
Läuft diese Uhr bereits im Toleranzbereich eines Chronometers mit einer mittleren täglichen Gangabweichung von +5 Sekunden, dann erreicht sie sogar einen Präzisionsgrad von 99,994212963 Prozent.
Kaliber Thomas Ninchritz 202 (Basis Unitas 6497-1)
mit Schwanenhals-Feinregulierung, 2,5 Hz© Thomas Ninchritz
Die kleine, am eigenen Handgelenk ruhende Maschine arbeitet also äußerst präzise und benötigt dafür keine elektronische Steuerung. Und jeder, der erkannt hat, dass das Streben nach absoluter Akkuratesse unsere rast- und ruhelose Zeit nur noch hektischer gestaltet, wird mit einem Genauigkeitsgrad von rund 99,9 Prozent zufrieden sein. Er wird die mechanische Uhr als dauerhaften Freund und verlässlichen Begleiter wahrnehmen und ein Stück verlorener Lebensqualität zurückgewinnen.
Siehe auch unter GANG bzw. GANGABWEICHUNG