Unter dem Begriff „täglicher Gang“ wird die Abweichung einer Uhr von der genauen Zeit, pro 24 Stunden, verstanden. Die Abweichung wird in Sekunden angegeben.
Der Gang einer mechanischen Armbanduhr wird von verschiedenen Faktoren unterschiedlich beeinflusst.
Die wichtigsten Faktoren sind:
Die Konstruktion des Werks an sich
Die Fertigungspräzision und die Feinbearbeitung des Werks
Die Lage der Uhr, durch die sich die Reibungskräfte im Werk ungleich auswirken. Wobei die verschiedenen Lagen während des täglichen Gebrauchs von den Gewohnheiten des Trägers bestimmt werden. Beispielsweise hängt der Gang der Uhr in geringem Maß auch davon ab, ob die Uhr abends abgelegt wird oder nicht, wie und wie häufig die Uhr bewegt wird oder ob ihr Träger meistens einer sitzenden Tätigkeit nachgeht.
Die Temperatur, da von dieser die Ausdehnung der Unruh und der Spiralfeder bestimmt werden sowie der Elastizitätsmodul der Spiralfeder abhängt.
Ein zertifiziertes Chronometerwerk (>20 mm Durchmesser) darf lt. COSC (Contrôle officiel suisse des chronomètres) bzw. LMET (Landesamt f. Mess- u. Eichwesen Thüringen) und SLME (Sächsisches Landesamt f. Mess- u. Eichwesen) beispielsweise einen mittleren täglichen Gang in einem Toleranzbereich von -4 bis +6 Sek./Tag aufweisen. Die Abweichung eines günstigeren, nicht zertifizierten Werks kann auch größer sein.
Siehe auch unter GANGABWEICHUNG, GANGGENAUIGKEIT bzw. CHRONOMETERPRÜFUNG