Die Spiralfeder ist Teil des Gangreglers (Federpendel). Sie ist eine spiralförmig gebogene, feine Feder, deren Windungen, von der Breguet-Spirale abgesehen, flach auf einer Ebene liegen. Das innere Ende der Spirale ist an der Spiralrolle – diese sitzt auf der Unruhwelle – befestigt. Das äußere Ende wird durch den Spiralschlüssel zum Spiralklötzchen geführt. Mittels einer Vorrichtung zur Gangregulierung (Rücker oder Feinregulierung) wird die wirksame Länge der Spirale und damit die Geschwindigkeit, mit der die Unruh schwingt, verändert.
Die Schwingung des Unruh-Spiralfeder-Systems kommt durch ein Zusammenwirken von elastischen Federkräften und Trägheitskräften zustande. Wird die Unruh gedreht, so spannt sie die Feder, die die Unruh danach auch wieder zurückdreht. Dabei wird die zum Spannen der Feder aufgewendete und in ihr gespeicherte Arbeit in kinetische Energie umgewandelt. Diese sorgt dafür, dass die Unruh über die Gleichgewichtslage (Nulllage) hinaus schwingt und die Feder in der Gegenrichtung erneut spannt. Dieses Wechselspiel dauert solange fort, bis die Reibung die ursprünglich aufgewendete Arbeit aufgezehrt hat oder von neuem Arbeit geleistet wird.
Heute besteht eine Spirale zumeist aus Nivarox um Temperaturfehler, die sich aus der Verwendung einer Stahlspirale ergaben, zu vermeiden. Eine früher eingesetzte Stahlspirale hätte nämlich bei Erwärmung, bedingt durch den bei steigender Temperatur kleiner werdenden Elastizitätsmodul von Stahl, zum Nachgehen der Uhr geführt.
Siehe auch unter BREGUET-SPIRALE, MAGNETISMUS bzw. NIVAROX
Das Zusammenspiel von Unruh und Hemmung ist beschrieben unter SCHWEIZER ANKERHEMMUNG.