Chronographen besitzen häufig eine Tachometer-Skala – manchmal auch als Tachymeter-Skala bezeichnet – auf dem Zifferblatt, dem Rehaut oder auf der Lünette. Mit Hilfe dieser Skala kann mit dem Chronographen, bezüglich einer bestimmten festgelegten Streckenlänge, die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der sich ein Objekt bewegt, abgeschätzt werden.
Die meisten Tachometer-Skalen beziehen sich auf eine Streckenlänge von einem Kilometer und geben den Kehrwert jenes Teils der Stunde an, der seit dem Beginn des Messvorgangs verstrichen ist.
Wird beispielsweise mit einem Fahrzeug auf der Autobahn die Strecke von einer Kilometermarkierung bis zur nächsten in 45 Sekunden zurückgelegt, steht der angehaltene Stoppzeiger in der 9-Uhr-Position und auf der Tachometer-Skala ist die Zahl 80 abzulesen, weil ein Achtzigstel einer Stunde vergangen ist (3600 s : 45 s = 80). Die Durchschnittsgeschwindigkeit hat also 80 km/h betragen. Wird die Strecke in 60 s zurückgelegt, so war man mit 60 km/h (3600 s : 60 s = 60) unterwegs.
Selten, aber doch, finden sich auch Tachometer-Skalen, deren Teilung erst bei 15 Sekunden (3 Uhr) beginnt, dafür aber über die 12-Uhr-Position hinaus bis 75 Sekunden reicht. Mit so einer Skala können dann Geschwindigkeiten von 240 km/h bis 48 km/h gemessen werden. Es wird dabei davon ausgegangen, dass bei sehr hohen Geschwindigkeiten die möglichen Messfehler sowieso zu groß sind.
Seiko Speed-Timer Chronograph mit Tachymeter-Skala auf der Lünette, 1976
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Siehe auch unter CHRONOGRAPH, CHRONOGRAPHEN ENTWICKLUNG, REHAUT, PULSOMETER-SKALA, TELEMETER-SKALA bzw. ZEIT