In der Schweiz nimmt die „Contrôle officiel suisse des chronomètres“, kurz COSC, die Chronometerprüfungen auf Basis der ISO-Norm 3159 vor und prüft nur „Swiss made“-Werke.
In Deutschland werden Chronometer vom „Landesamt f. Mess- u. Eichwesen Thüringen“, kurz LMET, in Kooperation mit dem „Sächsischen Landesamt f. Mess- u. Eichwesen“, kurz SLME, in der Sternwarte Glashütte i/SA nach DIN 8319 geprüft.
Für mechanische Uhren entsprechen die in Glashütte der Prüfung zu Grunde liegenden Grenzwerte nach DIN 8319 den von der COSC herangezogenen ISO-Werten. Jedoch schreibt DIN 8319 vor, dass eine Uhr sekundengenau einstellbar und fertig montiert, also so wie der Kunde sie trägt, sein muss.
Prüfablauf:
1. + 2. Tag: Uhr in Position „6 oben“ bei 23 °C
3. + 4. Tag: Uhr in Position „3 oben“ bei 23 °C
5. + 6. Tag: Uhr in Position „9 oben“ bei 23 °C
7. + 8. Tag: Uhr in Position „Zifferblatt unten“ bei 23 °C
9. + 10. Tag: Uhr in Position „Zifferblatt oben“ bei 23 °C
10. Tag: zusätzlich Prüfung eventuell vorhandener Komplikationen auf Funktion.
11. Tag: Uhr in Position „Zifferblatt oben“ bei 8 °C
12. Tag: Uhr in Position „Zifferblatt oben“ bei 23 °C
13. Tag: Uhr in Position „Zifferblatt oben“ bei 38 °C
14. + 15. Tag: Uhr in Position „6 oben“ bei 23 °C
Prüfkriterien f. mech. Uhren (Werk >20 mm) und entsprechende Toleranzen:
mittlerer täglicher Gang (M) -4 bis +6 Sek./Tag
mittlere tägliche Gangabweichung (V) max. 2 Sek./Tag
größte Gangabweichung (Vmax) max. 5 Sek./Tag
Differenz zwischen horizontal und vertikal (D) -6 bis +8 Sek./Tag
größte Differenz zwischen dem mittleren
täglichen Gang und einem der Gänge (P) max. 10 Sek./Tag
Primärer Kompensationsfehler (C)
(Gangabweichung pro °C) max. 0,6 Sek./ °C
Wiederaufnahme des Ganges (R)
(Vergleich 1. und 2. Tag mit dem 15. Tag) max. 5 Sek./Tag
Siehe auch unter GANG, GANGABWEICHUNG bzw. GANGGENAUIGKEIT